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USA From the American Dream to the Futures Nightmare






Vom amerikanischen Traum zum Albtraum der Zukunft


Amerika. Das Sehnsuchtsland, noch immer. Für viele, ich gehöre nicht (mehr) dazu.

Meine ersten Berührungspunkte waren, so weit ich mich erinnern kann: Mickey Mouse und Disney. Neben meinem Lustigen Taschenbuch-Abonnement, sind es die T-Shirts mit dem Mausekopf gewesen, die ich liebte. Als es dann tatsächlich Anfang der 90er zum ersten Mal über den großen Teich ging, galt mein Interesse nicht der (Umwelt-) Politik, sondern ganz anderen Dingen.

Kurz möchte ich noch erwähnen, für meine jüngeren LeserInnen, dass man damals im Flugzeug noch rauchen durfte (ganz hinten) und ein Flug ca. 2000.- € gekostet hat, ECONOMY wohlgemerkt!


Genauso habe ich es damals empfunden, die Supermärkte waren riesig, jedes durchschnittliche Einkaufszentrum noch größer als die SCS und Toys R Us kannte hier niemand. Daher kann ich mich vor allem noch sehr gut an den importierten Game Boy erinnern, den ich mir um mein Taschengeld geleistet habe. Dieser wurde später gegen zwei Meerschweinchen eingetauscht, aber das ist eine andere Geschichte ;-)

Super fand ich neben Cartoon-Network – dem ich bestimmt einen Großteil meiner Englischkenntnisse zu verdanken habe – das Essen. Really! Junkfood in allen nur erdenklichen Varianten, Mc Donalds, Pizza Hut, Harveys, Wendys, Taco Bells und so weiter, als Kind war das einfach nur amazing ...


Times Are Changing and Elvis Has Left the Building

Ungefähr zwanzig Jahre später sieht das Ganze anders aus, nämlich ganz anders. Das Disney-Merchandising ist nicht mehr die 1. Wahl beim Kleiderkauf und Einkaufszentren können mich auch nicht mehr von der Couch locken.

Was einst Belustigung war, ist heute Ärgernis. Junkfood, ja, geht ab und zu, und Burger liebe ich selbstgemacht in Bio-Qualität, aber auch nicht immer. Außerhalb von Hipsterstädten wie New York oder Los Angeles* ist das Angebot an Healthy Food mau bis gar nicht vorhanden. Schon Mal versucht irgendwo in Arizona in einem Supermarkt Salat oder frisches Obst zu bekommen? Fehlanzeige! Nichts, ernsthaft! Das Grünste, was wir schlussendlich fanden, war Basilikum auf einer Pizza.


Neben der Schwierigkeit sich halbwegs gesund zu ernähren, ist die herrschende Umweltpolitik in den U.S.A., die ich miterleben durfte einfach nur grauenerregend. Wenn ich an europäische Diskussionen über Dieselsteuer, Abgasreduzierung, Verbot von Plastikstrohhalmen, die Vermeidung von Plastikmüll u.s.w. denke, bekomme ich Gänsehaut.

Ist man auf den Highways unterwegs, dann sieht man vorrangig SUVS (und zwar richtige, nicht so ein „Kindergeburtstag-SUV wie der Suzuki Vitara, sondern mindestens ein Dodge Ram). Nebenbei erwähnt gibt sehr wenige Großstädte, die über ein funktionales öffentliches Verkehrsnetz verfügen.



Plastic World

Kundenservice besteht in erster Linie darin, dass Einkäufe und Nahrungsmittel in so viel Plastik wie menschenmöglich ist, verpackt wird. Wasser trinkt man aus Plastikflaschen und Getränke aus Dosen, wobei die lassen sich zumindest recyclen, wie weit das auch gemacht wird, kann ich nicht sagen.

Aber mein absolut unterirdisches Lowlight-Erlebnis ist das verwendete Einweg-Geschirr in Hotels, und wir sprechen hier teilweise von 200$-die-Nacht-Unterkünften! Es wird nach dem Frühstück nichts wiederverwendet, sondern alles in den Müll geworfen, bei einer Person sind das mindestens 1x Teller, 2x Becher und 1x Besteck, viele Gäste neigen aber dazu mit jedem Gang zum Buffet ein neues Set zu holen. Bei einem mittleren Hotel mit 100 Zimmern, sind das mind. 200 Plastikteile pro Tag und somit 73.000 Teile pro Jahr, niedrig angesetzt.

Es bleibt zu hoffen, dass auch dort bald über Alternativen verhandelt wird ...


Bei dieser Initiative ist zu sehen, wo der meiste Plastikmüll in die Meere gelangt. Dass die U.S.A. hier verhältnismäßig gut wegkommen liegt darin, dass teilweise bis 70% des amerikanischen Plastikmülls in asiatische Länder exportiert wird, da dort laschere Umweltgesetze zur Entsorgung herrschen.


Und diese Probleme sind natürlich nicht die einzgen in diesem Land. Was mich sehr nachdenklich und traurig gestimmt hat, waren die unzähligen Obdachlosen, die uns auf dieser Reise immer wieder begegnet sind. Viele davon einfach Menschen, die ihren Job verloren haben und ohne fehlendes Sozial-System kaum wieder eine Chance auf einen Wiedereinstieg haben. Ob die Strategie "Make America Great Again" Erfolg haben wird, bleibt fraglich.


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